Am vergangenen Samstag feierte der MSC Fränkische Schweiz e.V. im ADAC mit „50 Jahre Rallyesport in Hollfeld“ ein kleines Jubiläum. Durch ein paar wenige Unterbrechungen, unter anderem wegen Corona, wurde am vergangenen Samstag die nunmehr 44. ADAC Stäubli Rallye Fränkische Schweiz ausgetragen.
Bei trockenem Herbstwetter gingen ab 11.31 Uhr insgesamt 83 Teams aus 11 bundesdeutschen Ländern, Österreich, Schweiz und Frankreich auf die 208 Kilometer lange Strecke, um die Titel in der Nordbayerischen- und Südbayerischen-ADAC-Rallyemeisterschaft sowie in der Bayerischen Rallyemeisterschaft zu vergeben.
Über Sieg oder Niederlage entscheiden die drei verschiedenen Strecken, sogenannte Wertungsprüfungen, die jeweils zweimal auf Bestzeit befahren wurden. Los ging es kurz vor Mittag mit der zehn Kilometer langen Traditionsstrecke von der Stüchter Höhe über Brunn und Hohenpölz in Richtung Kotzendorf (Markt Heiligenstadt und Gemeinde Königsfeld, Landkreis Bamberg). Bereits hier ließen die Abonnementssieger Dominik Dinkel (Wonsees) und Michael Teufel (Bayreuth) mit einem gemieteten Renault Clio Rally3 keine Zweifel über ihren Siegeswillen aufkommen, sie versetzten die riesige Zuschauerkulisse in Brunn ins Staunen und sie distanzierten die Mitbewerber um elf Sekunden und mehr.
Die Strecken zwischen den Wertungsprüfungen sind im fließenden Straßenverkehr integriert und so ging es über Hollfeld und Wonsees nach Schirradorf, wo die in Details modifizierte Wertungsprüfung zwei zwischen Schirradorf, Zedersitz, Feulersdorf und Krögelstein (Markt Wonsees und Stadt Hollfeld, Landkreise Kulmbach und Bayreuth) mit einer Länge von elf Kilometern auf die Rallyeteams wartete. Auch diese Bestzeit ging an Dominik Dinkel und Michael Teufel, mit der erneut zweitbesten Zeit manifestierten die für den MSC Fränkische Schweiz startenden Sebastian Schmidt (Obernsees) mit Copilotin Nina Uttenreuther (Lauf a.d. Pegnitz) auf Mitsubishi Lancer Evo 9 Platz zwei im Gesamtklassement.
Die nun folgende Wertungsprüfung drei war völlig neu konzipiert. Nach mehr als 15 Jahren wurde den Teilnehmern erstmal wieder ein Rundkurs zwischen Seubersdorf, Zultenberg, Neudorf und Modschiedel (Stadt Weismain und Markt Kasendorf, Landkreise Lichtenfels und Kulmbach) angeboten. Das war die längste Strecke, die bei dieser Veranstaltung jemals auf dem Programm stand. Wie zu erwarten ging auch hier kein Weg an Dinkel und Teufel vorbei, nach einem kleinen Fahrfehler von Schmidt/Uttenreuther kamen mit der zweitschnellsten Zeit John Macht (Gefrees) mit Beifahrer Tobias Glatzel (Ulm) auf Mitsubishi Lancer Evo 6 etwas näher.
Nun führte der Weg zurück nach Hollfeld zur 30-minütigen Pause im Industriegebiet Süd mit der anschließenden Möglichkeit die Räder zu wechseln.
Ab 15 Uhr ging es dann wieder auf Bestzeitenjagd, Dominik Dinkel und Michael Teufel gewannen auch die Wertungsprüfungen vier und fünf, währenddessen Patrick Dinkel und Anna Hinrichs (Rossach) immer besser in Fahrt kamen mit dem Mitsubishi Evo 6 und auch noch Anspruch auf einen Podestplatz im Gesamtklassement erhoben.
Ganz am Ende der Rallye ließen es Dinkel/Teufel etwas gemächlicher angehen und siegten mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung, währenddessen John Macht/Tobias Glatzel auf dem langen Rundkurs alles auf eine Karte setzten und mit dieser Bestzeit noch auf Platz zwei im Gesamtklassement vorfahren konnten. Mit nur 0,9 Sekunden Rückstand kamen am Ende Sebastian Schmidt und Nina Uttenreuther auf Platz drei, die Freude war dennoch riesig, denn sie konnten sich damit als Bayerische Rallyemeister 2025 feiern lassen.
Auf Platz vier der Gesamtwertung kamen schließlich Patrick Dinkel und Anna Hinrichs vor dem wie entfesselt fahrenden Toni Bayer (Obernsees) und Dominik Buß (Marktleugast) auf BMW 323ti, die damit ihr jemals bestes Ergebnis bei ihrer Heimrallye erzielten.
Nachdem die komplette Veranstaltung präzise und minutengenau ohne größere Zwischenfälle verlief, konnte in der Hollfelder Stadthalle mit der Siegerehrung begonnen werden.
Rallyeleiter Uwe Jentsch bedankte für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Behörden, Kommunen, den Sponsoren und vor allem bei Bürgermeister Hartmut Stern und der Stadt Hollfeld, bei den Anwohnern für ihr Verständnis und bei 400 ehrenamtlichen Sportwarten.
Pressebericht von Michael Bayer
Foto Sascha Dörrenbacher
Seit den 1960er Jahren gastiert die Bayerische- und Deutsche Trial Elite im Markt Wiesenttal, beim MSC Fränkische Schweiz. Der Rundkurs war bis
in die 80er Jahre immer rund um die Neideck mit Start und Ziel am Streitberger Schwimmbad. Danach wurde die Veranstaltung in den
Ebermannstädter- und den Drügendorfer Steinbruch verlegt. Ab 2012 und 2015 wurden dann wieder Deutsche Meisterschaften im Raum Wüstenstein
abgehalten und am vergangenen Wochenende eine Bayerische Meisterschaft rund um Wüstenstein.
Werner Dummert, Trialreferent des ADAC Nordbayern und MSC Abteilungsleiter für Motorrad Trial baute mit seinen MSC Helfern in den vergangenen Wochen einen Kleinen Rundkurs mit ca. 3 Kilometern Länge und 10 Sektionen auf.
Am Samstag ab 11 Uhr, nach den Grußworten von Landrat Dr. Hermann Ulm und Bürgermeister Marco Trautner, konnte Werner Dummert den Start freigeben. Fast 100 Fahrer in verschieden Leistungsklassen machten sich auf den Rundkurs, die vorgegeben Fahrzeit betrug 4 Stunden. Wurzel, Felsblöcke und steile Auffahrten in den Natursektionen waren für manche Fahrer ungewohnter Untergrund, trainieren sie doch meistens in künstlichen Sektionen. So war der Schwierigkeitsgrad in den Sektionen am ersten Tag hoch angesetzt, auch wegen des nassen Waldbodens.
Am besten mit diesen Bedingungen kam Tobias Janitschke vom AC Garmisch Partenkirchen zurecht und gewann mit nur 27 Fehlerpunkten die höchste
Leistungsklasse. Bester MSC Fahrer in dieser Klasse war am Samstag Mathias Delatron auf Platz 5 mit 64 Fehlerpunkten.
Bei Sonnenschein wurde dann am Sonntag um 10 Uhr gestartet, die Sektionen vom Samstag waren etwas umgebaut worden und dadurch etwas
leichter. Wieder war es Tobias Janitschke der die zahlreichen Zuschauer mit seinem Fahrstil begeisterte und hier nach 3 Runden und 39
Fehlerpunkten den Tagessieg einfuhr und somit Bayerischer Meister wurde. Lokalmatador Noah Lämmlein wurde an diesem Tag vierter und auch in der
Bayerischen Meisterschaft auf Platz 4 gewertet. Gleichzeitig war die Veranstaltung auch der Endlauf zum ADAC/DMV Jura Trial Pokal, hier wurde
Matias Delatron zweiter und Noah Lämmlein dritter.
Julian Lämmlein wurde in der Klasse Jugend vierter in der Bayerischen Meisterschaft sowie im ADAC/DMV Jura Trial Pokal. Wolfgang Guttenberger
(Neunkirchen am Brand) 3. Platz Bayerische Meisterschaft in der Klasse 4 und 9. Platz im ADAC/DMV Jura Trial Pokal.
Großes Lob bekam der veranstaltende MSC Fränkische Schweiz von den Teilnehmern und ihren Helfern für diese sehr gut organisierte
Veranstaltung. Möglich wurde diese Veranstaltung nur durch die Unterstützung der Grundstückseigentümer, der freiwilligen Feuerwehren,
Jagdpächtern, Rettungsorganisationen, Behörden und der Gemeinde Wiesenttal mit ihrem Bürgermeister Marco Trautner.
Text & Bild: Michael Knauer
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