lagwfbm 1Der Bayerische Motorsport-Verband (BMV) hat am Mittwoch in Kooperation mit seinen beiden Anschlussverbänden ADAC Südbayern und ADAC Nordbayern zu einem virtuellen Austausch mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Bayern (LAG WfbM Bayern) und den daran angeschlossenen Einrichtungen eingeladen. An dem Onlinemeeting nahmen zahlreiche Vertreter aus der bayerischen Motorsportlandschaft teil.

Die Initiative und die federführende Umsetzung des Termins kam aus den Reihen des ADAC Südbayern. Dort wurden schon vor mehreren Jahren Zusammenarbeiten mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung erfolgreich etabliert. So haben Mitarbeitende der Caritas Wolfsteiner Werkstätten Freyung hochwertige Trophäen für die Teilnehmer der renommierten ADAC 3 Städte Rallye gefertigt. Aus den Caritas Wendelstein Werkstätten in Raubling stammten in der Vergangenheit die Pokale für die traditionsreiche ADAC Bavaria Historic. Zudem lässt der ADAC Regionalclub in einer inklusiven Nähwerkstatt der Sozialinititative Weisser Rabe ausgediente Werbebanner zu Taschen und anderen Gebrauchsgegenständen für den Alltag verarbeiten.

Auch der Bayerische Motorsport-Verband hat der Inklusion seit der Neubesetzung seines Präsidiums beim diesjährigen Verbandstag einen großen Stellenwert eingeräumt: Bei den Bayerischen Meisterschaften im Kart Slalom und Trial wurden in den vergangenen Wochen bereits handgefertigte Pokale aus den Caritas Wendelstein Werkstätten vergeben. Die besten Teilnehmer der Bayerischen 270er Kart Slalom Meisterschaft, welche am 1. Oktober vom AMC Bad Aibling und dem MC Wasserburg ausgerichtet wird, erhalten ebenfalls Pokale aus dieser Werkstatt.

Für die BMV-Mitgliedsvereine gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen aus den Werkstätten zu beziehen. Die Mitarbeiter stellen unter anderem individuelle Büroartikel, Kunstwerke, Werbemittel und Bauelemente her. Zudem erledigen sie in manchen Einrichtungen Kopier- und Versandaufgaben. Damit wird ihnen die Chance gegeben, Tätigkeiten auszuüben, die ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten entsprechen. Die Mitarbeiter erhalten eine individuelle Unterstützung und werden in ihrer Entwicklung gefördert.

Die LAG WfbM Bayern stellt auf ihrer Website (www.wfbm-bayern.de) eine Übersicht der Einrichtungen im Freistaat sowie das Angebot an Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung. Die Landesarbeitsgemeinschaft WfbM Bayern repräsentiert 85 Träger von Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit teilweise mehreren Haupt- und weiteren Zweigwerkstätten.

Fritz Schadeck (Präsident Bayerischer Motorsport-Verband): „Uns ist es wichtig, das Bewusstsein für das Thema Inklusion zu wecken und unseren Mitgliedern die vielfältigen Möglichkeiten zu zeigen, wie sie mit den Werkstätten für Menschen mit Behinderung kooperieren können. Es gibt viele Bereiche, in denen das möglich im Vereinsleben und im Motorsport ist. In der Vergangenheit ist daran allerdings häufig nicht gedacht worden. Mit unseren heuer erstmals vergebenen Pokalen haben wir den wichtigen ersten Schritt gemacht. Sie sehen richtig toll aus. Auch aus den Reihen der Sportler und Funktionäre haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Uns stimmt positiv, dass wir bislang so gut wie keine Berührungsängste wahrnehmen, sondern eher Unsicherheit. Der Bayerische Motorsport-Verband und auch seine Anschlussverbände können hier ihre Unterstützung anbieten und Brücken bauen.“

Dr. Gerd Ennser (Vorsitzender ADAC Südbayern): „Die Arbeit der Werkstätten hat uns bereits bei einigen unserer Motorsport-Veranstaltungen überzeugt. So hatten wir beispielsweise bei der ADAC 3 Städte Rallye die mit Abstand schönsten Pokale, die es im Motorsport gibt. Gefertigt von Menschen mit Behinderung, welche in den Werkstätten in unterschiedlichen Bereichen arbeiten und dort zeigen, wie kreativ sie sind. Ich bin mir sicher, dass unsere Ortsclubs von einer Kooperation profitieren und vielleicht selbst bald einzigartige Pokale, oder Geschenke ihren Besten überreichen können. Die Arbeit der Menschen in den Werkstätten ist ein wunderbares Beispiel für gelebte Inklusion!“

Thomas Dill (Vorsitzender ADAC Nordbayern): „Wir als Regionalclub und einige unserer Ortsclubs sind in dem Bereich Inklusion bereits sehr aktiv. Unser Bestreben ist es natürlich, dieses gesellschaftlich so wichtige Thema weiter voranzutreiben, sowohl im Motorsport als auch in allen anderen Bereichen des ADAC Nordbayern In einer Kooperation mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung sehen wir eine große Chance.“